Indien
Indien ist laut und bunt. Indien ist reich und bettelarm. Indien ist faszinierend und erschreckend. Indien ist so ganz anders als Deutschland. Das JSG hat seit über 10 Jahren eine Partnerschule in der Hauptstadt Indiens, Neu-Delhi, und alle Schüler, die bisher an einem Austausch teilgenommen haben, sind mit einem anderen Blick auf die Welt und auf die eigene Haimat wieder zurückgekehrt. Wenn man dort in den Familien lebt, dann kriegt man einen ganz intensiven Einblick in das indische Leben. Man erlebt die indische Gastfreundschaft, erkennt welche Bedeutung Familie und Religion im Leben der Inder spielt und isst Speisen, die ganz anders schmecken, als alles, was wir aus der deutschen und europäischen Küche normalerweise gewohnt sind. Faszinierend sind die wunderschönen Tempel und Monumente. Erschreckend ist die bittere Armut, mit der man tagtäglich auf den Straßen konfrontiert wird. Ein Aufenthalt in Indien ist auf alle Fälle eine Erfahrung, die einen langfristig prägt.
Allgemein
Indien ist die größte Demokratie der Welt. Es war lange Zeit eine britische Kolonie und die britische Königin Victoria war zugleich Kaiserin von Indien. Das Kaiserreich bestand damals aus dem heutigen Indien, Pakistan und Bangladesh. Der berühmteste Inder ist Mahatma Gandhi. Er führte den gewaltlosen Widerstand gegen die britischen Kolonialherren an und im Jahr 1947 wurde Indien unabhängig. Das Land wurde allerdings geteilt in den hauptsächlich von Hindus bewohnten Staat Indien und den hauptsächlich von Muslimen bewohnten Staat Pakistan. Diese Teilung lief leider nicht sehr friedlich ab und unzählige Menschen verloren damals ihr Leben. Bis heute besteht der Konflikt zwischen Indien und Pakistan. Am offensichtlichsten wird er in dem Streit um die Region Kashmir im Norden von Indien, die von beiden Ländern beansprucht wird.
Indien ist so ähnlich wie Deutschland eine Bundesrepublik mit 28 Bundesstaaten. Es leben dort mit ca. 1,5 Milliarden Menschen und die Bevölkerung wächst stetig. Auf der einen Seite arbeiten viele Inder in der Computer- und Technologiebranche oft für ausländische Firmen. Auf der anderen Seite ist Indien ein Agrarland und ganz viele Menschen leben in ganz einfachen Verhältnissen und arbeiten in der Landwirtschaft. In Indien leben viel mehr arme Menschen als in Deutschland. Ungefähr die Hälfte der Inder lebt von weniger als einem Euro am Tag. Leider wird Indien auch immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Manchmal kommt es zu schlimmen Überschwemmungen, oder, wenn der Regen ausbleibt, zu großer Trockenheit. Weitere Probleme sind Flutwellen und die Gefahr von Erdbeben.
Indien ist ein sogenannter Vielvölkerstaat. Je nach Bundesstaat und Region trifft man auf unterschiedliche Kulturen mit eigenen Traditionen, Speisen und Sprachen. Es gibt mehr als 120 Sprachen und je nachdem in welcher Gegend man ist wird eine unterschiedliche Sprache gesprochen. Die meisten Inder sprechen allerdings Hindi und in den Städten kommt man mit Englisch gut über die Runden. Die meisten Inder sind Hindus (über 80%). Aber auch andere Religionen kann man in Indien vorfinden. Manche Inder sind Muslime, Christen, Sikhs (normalerweise am Turban erkennbar), Buddhisten oder Jainisten. Zur Begrüßung gibt man sich in Indien nicht die Hand, sondern legt die Handinnenflächen über dem Herz ineinander, beugt leicht den Kopf und sagt "Namasté". Das heißt so viel wie "ich achte und repektiere dich".
Interessante Quellen
Wenn du mehr über Indien erfahren willst, erhälst du hier interessante Informationen:
https://kinder.wdr.de/tv/weltreise-deutschland/laender-infos/weltreise-d...
https://www.zdf.de/kinder/logo/indien-100.html
https://robinson-im-netz.de/laenderinfo-indien/
Einen ganz tollen Einblick gibt dieser Film:
https://www.youtube.com/watch?v=3yHaGIpHVaA
Die DAHW in Indien
Indien war schon immer das Land mit den meisten Lepra-Patient*innen weltweit und damit auch von Beginn an ein Schwerpunktland der DAHW-Arbeit. Erste Projekte setzte das Hilfswerk bereits ab 1957 um, 1973 folgte die Gründung einer eigenen lokalen Organisiation: die German Leprosy Relief Association India, kurz GRLA India. Hintergrund war ein Gesetz, dass es nur noch einheimischen Nichtregierungsorganisationen erlaubt hat, an Lepra erkrankte Menschen zu unterstützen und mit den Lepra-Kontrollprogrammen der Bundesstaaten zu kooperieren.
Die Lepra bildet bis heute einen Schwerpunkt der DAHW-Arbeit in Indien. Neben der aktiven Fallsuche nach Betroffenen und der medizinischen Versorgung der Betroffenen steht die Unterstützung von Menschen mit leprabedingten Behinderungen im Mittelpunkt: Sie sind zu Bewältigung ihres Alltags auf Hilfe angewiesen sind. Hinzu kommt der Kampf gegen Stigmatisierung und Diskriminierung von Lepra-Patient*innen, auch nach ihrer Heilung, sowie von ihren Angehörigen.
Seit Ende der 1990er-Jahre ist die GLRA India auch gegen Tuberkulose im Einsatz. Besonders in den riesigen Slums der Großstädte fehlt es TB-Patient*innen an Zugang zu staatlicher Gesundheitsversorgung. Gleichzeitig begünstigen die unhygienischen und engen Wohn- und Lebensverhältnisse den Ausbruch einer TB-Erkrankung und die Übertragung des Erregers. Die DAHW bildet beispielsweise Gesundheitshelfer*innen als Streetworker oder Mentoren aus, die zumeist in ihrer eigenen Nachbarschaft die regelmäßige Einnahme der TB-Medikamente sicherstellen. Das ist wichtig, um Therapieabbrüche zu verhindern – denn die können zur Folge haben, dass sich Medikamentenresistenzen bilden und noch langwierigere, schlechter verträgliche und teurerer Behandlungen nötig werden.
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Begleitet Deepak einen Tag lang, während er seinen Hund sucht:
Deepak - Ein Tag aus meinem Leben