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Brasilien

 

Brasilien ist groß, unglaublich groß. Seine Fläche nimmt knapp die Hälfte Südamerikas ein, es hat fast 210 Millionen Einwohner.

Das ist schon eine ganze Menge. Aber Indien hat ca. 1,3 Milliarden Einwohner hat und das auf einer Fläche, die nicht einmal halb so groß ist wie die Brasiliens. Auch die ganze Europäische Union nimmt sich neben Brasilien eher klein aus. Da sollte man meinen, dass für jeden genug Land da ist, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber wie auch in den anderen Ländern Südamerikas ist das Land sehr ungleich verteilt – übrigens auch die Bevölkerung, die sich vor allem im Süden und Osten konzentriert und natürlich in den Megacities wie São Paolo (20 Mio) oder Rio de Janeiro (13 Mio).

Von seinen Dimensionen her, aber auch vom politischen System könnte man Brasilien wohl mit den Vereinigten Staaten von Amerika vergleichen, wie die folgenden Informationen zeigen, welche von den deutschen Vertretungen in Brasilien stammen:

„Brasilien ist eine präsidiale Bundesrepublik. Sie besteht aus Bund, Bundesstaaten und Kommunen. Die gesetzgebende Gewalt übt der Nationalkongress aus (Abgeordnetenkammer und Senat). Die 513 Abgeordneten werden für vier Jahre, die 81 Senatoren für acht Jahre gewählt. Der Präsident wird mit einer absoluten Mehrheit der Stimmen für vier Jahre direkt vom Volk gewählt.

Brasilien gliedert sich in 26 Bundesstaaten und den Bundesdistrikt Brasília. Die Bundesstaaten besitzen eigene Verfassungen und Gesetze. Die Regierungschefs der Bundesstaaten, die Gouverneure, werden für vier Jahre direkt gewählt. Die letzten Präsidentschafts-, Gouverneurs- und Parlamentswahlen fanden im Oktober 2018 statt.

In deren Vorfeld hatten eine schwere Wirtschaftskrise und zahlreiche Bestechungsskandale, in die auch hochrangige Politiker verstrickt waren, zu großer Unzufriedenheit in der Bevölkerung geführt. Seit 01.01.2019 regiert Staatspräsident Jair Bolsonaro.“

 

Apropos Bolsonaro – ein Trump im Wolfspelz?

Selbst in Deutschland hat man schon einiges von Bolsonaro gehört: Er mache sich über Corona lustig, liebäugele mit der früheren Militärdiktatur, habe überhaupt eine große Sympatie für Problemlösungen mit Waffengewalt …

Wer ist dieser Mann und wie kommt man nur darauf, so einen zu wählen?

Der Journalist Philipp Lichterbeck, der seit Jahren in Brasilien lebt und für renomierte Medien in Deutschland schreibt, skizziert das Phänomen in einem Artikel vom Mai 2020 wie folgt:

„Fast 30 Jahre lang saß Bolsonaro, ein ehemaliger Armee-Hauptmann,als Hinterbänkler im Parlament in Brasília. Seine Karriere baute er auf die Verteidigung der Militärdiktatur und Provokationen auf, etwa die Behauptung, dass 30.000 Linke getötet werden müssten, damit Brasilien anständig funktioniere. Erschreckend viele Menschen wählten ihn dennoch alle vier Jahre in seiner Heimat Rio de Janeiro. Bolsonaros Wählerbasis waren Militärs, Polizisten, Feuerwehrleute und rechtsradikale Milizen.

Bolsonaros großer Moment kam 2018, als Brasilien eine tiefe Wirtschaftskrise durchlitt und die politische Klasse von links bis rechts in Korruptionsskandale verstrickt war. In dieser Situation versprach Bolsonaro: Ordnung! „Ich werde ausmisten!“ Viele glauben ihm das bis heute.

Zum Beispiel Ludmila Quintas. Die Kinderärztin ist überzeugte Bolsonarista, sie hat ihn 2018 gewählt und würde es heute wieder tun. „Es gibt keine Alternativen“, sagt sie. Quintas gehört damit zu den 30 Prozent der Brasilianer, die laut Umfragen fest zu Bolsonaro halten, komme was wolle. Wären jetzt Wahlen, läge er in der ersten Runde vor allen Mitbewerbern. Trotz des Corona-Chaos.

Aber auch trotz der Zehntausenden Brände, die sich vergangenes Jahr durch den Amazonaswald fraßen und von Bolsonaro rhetorisch angefacht wurden. Und trotz der polizeilichen Untersuchungen gegen drei seiner vier Söhne – auch sie sind Politiker und er nennt sie im Militärjargon „01“, „02“ und „03“. Gegen sie wird wegen organisierter Kriminalität und systematische Verbreitung von Fake News ermittelt.

Aber es gibt für Quintas ein Argument, das stärker ist als alle anderen: „Bolsonaro ist der einzige, der nicht korrupt ist“, sagt sie am Telefon. Man hört das immer wieder in Diskussionen mit seinen Anhängern. Quintas ist auch felsenfest davon überzeugt, dass die Medien gegen Bolsonaro seien. „Sie übertreiben und verzerren alles“, sagt sie. „Auch die Corona-Pandemie.“

Quintas passt so gar nicht zum Klischee des dumpfen Bolsonaro-Wählers. Die 59-Jährige liebt das Theater und die Kunst, sie stammt aus einer Familie von Journalisten und Intellektuellen und leistet Freiwilligenarbeit. Ihr Beispiel macht umso deutlicher, warum das Phänomen des Bolsonarismus von Außen so schwer zu begreifen ist. Es war insbesondere die gebildete Mittel- und Oberschicht, die ihm ihre Stimme gab und bis heute zu ihm hält.

Zwar mag auch Quintas die ungehobelte Art des Präsidenten nicht. „Aber er ist authentisch, ehrlich und direkt“, sagt sie. Andere Politiker drückten sich zwar feiner aus. Es diene jedoch nur dazu, die Menschen an der Nase herumzuführen und öffentliche Gelder zu stehlen. Ähnliches sagen auch die Menschen, die sich täglich vor Bolsonaros Präsidentenresidenz versammeln.“

Kunst und Kultur jenseits von Samba - das Beispiel eines weltbekannten Fotografen

Natürlich gibt es aus Brasilien auch viel Faszinierendes zu berichten, z.B. aus Kunst und Kultur. Auch jenseits von Samba, Bossa Nova und Karneval. Z.B. hat uns vor einigen Jahren der berühmte deutsche Filmemachre Wim Wenders die faszinierende Geschichte und das berührende Werk des weltbekannte Fotografen Sebastião Salgado in seinem Film „Das Salz der Erde vorgestellt“. Der biblische Titel ist sicher kein Zufall. Denn auch der Fotograf wählte für seine Bildbände auch solche Titel: „Exodus“ erzählt von den nicht endenden Fluchtbewegungen von Menschen rund um die Welt, „Genesis“ dagegen erzählt von Orten und Momenten, in denen die Geschöpfe, ob Mensch oder Tier, noch im Einklang mit der Natur leben. Nach all dem Schrecklichen, was er in der ersten Phase seines Schaffens gesehen und fotografiert hatte: Ausbeutung, Völkermord, Flucht, konnte er irgendwann nicht mehr fotografieren. In jener Zeit kam ihm die Idee, das ererbte Landgut wieder aufzuforsten – eine scheinbare Unmöglichkeit, doch es gelang ihm mit seiner Frau und vielen Helfern zusammen, und siehe da: Das Wasser kehrte zurück in die ausgetrockneten Täler, Bachbetten füllten sich wieder – ein Zeichen der Hoffnung! Danach wandte er sich beim Fotografieren einem anderen Thema zu, das Werk „Genesis“ entstand.

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Gut, mein Steak kommt aus Südamerika, aber wenigstens mein O-Saft kommt aus Spanien

Ja, das Steak aus Argentinien ist beliebt. Aber auch Brasilien ist ein gewaltiger Fleischproduzent. Und außerdem noch in der Konkurrenz mit den USA um den Titel "größter Soja-Exporteur der Welt". Beides geht übrigens zu Lasten des Regenwalds und hat noch viele andere soziale und ökologische Folgen, wie sicher schon jeder weiß (vgl. auch Paraguay). Weniger bekannt ist wahrscheinlich, dass Brasilien auch der weltgrößte Orangenproduzent ist und 80% davon zu Saftkonzentrat verarbeitet und unter anderem in Tankschiffen nach Europa verfrachtet wird. Ein großer Teil unseres Orangensafts kommt also aus Brasilien und auch in diesem Bereich geht es in Brasilien weder umwelt- noch arbeitnehmerfreundlich zu, abgesehen von dem langen Transportweg und der Tatsache, dass in der EU manchmal sogar Orangen vernichtet werden. Wer sich darüber genauer informieren will findet hier etwas. Was kannst du da tun? Entweder fairen Saft kaufen oder versuchen einen aus Europa zu erwischen!

Die Arbeit der DAHW in Brasilien

Mit jährlich mehr als 30.000 Neuerkrankungen ist Brasilien nach Indien das Land mit den meisten Lepra-Patient*innen. Der Bundesstaat Mato Grosso hat mit fast 90 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner*innen eine der höchsten Lepraraten weltweit. Für die DAHW, die seit 1958 in Brasilien arbeitet, ist es eine große Herausforderung, nach den Ursachen für diesen Lepra-Hotspot zu suchen und diese zu beseitigen. Darüber hinaus ist die Vermittlung von Wissen über die Krankheit Lepra essentiell wichtig für die Arbeit, da dieses Thema in der medizinischen Ausbildung trotz der hohen Zahlen kaum vorkommt. Als Folge davon bekommen viele der an Lepra erkrankten Menschen im Basisgesundheitsdienst oft eine falsche Diagnose. 

Die DAHW ist in Amazonas, Maranhão, Mato Grosso und Mato Grosso do Sul tätig und setzt unter anderem Kampagnen zur aktiven Fallsuche sowie Maßnahmen zur Prävention von Behinderungen um. Das Hilfswerk unterstützt Projekte auf Basis der gemeindenahen inklusiven Entwicklung (community-based inclusive development, CBID), um gezielt Menschen mit Behinderungen zu stärken und zu vernetzen. Ein wichtiger Partner der DAHW ist das nationale Lepra-Kontrollprogramm, das von den Gesundheitsministerien der Bundesstaaten sowie den Gesundheitsdiensten der Kommunen unterhalten wird. Die DAHW steuert hier maßgeblich die Aus- und Weiterbildung des Personals zur Früherkennung von Lepra bei.

Bastelidee Wunschsterne

Entfernung von Karlstadt: 
rund 15000km